Wie eine Mediation im Detail abläuft
Ziel einer Mediation ist es, die am Konflikt beteiligten Parteien ohne Umwege und auf möglichst gute Weise aus ihrer schwierigen Situation herauszuführen. Die Gesprächspartner werden motiviert, kooperativ zu verhandeln und eigenverantwortlich Lösungen zu entwickeln, die für alle gewinnbringend und tragfähig sind. Mediation gibt sich nicht mit schlechten Kompromissen zufrieden, deshalb werden die Wünsche, Forderungen, Ängste und Vorbehalte aller Parteien konsequent erarbeitet. Nur so ist es möglich, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten ein Gewinn ist.
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Mediation - Lässt sich auch mein Konflikt damit lösen?
Sie haben eventuell bereits Erfahrungen mit mediativer Konfliktlösung gemacht, oder haben davon gehört bzw. gelesen und überlegen jetzt, ob eine Mediation das geeignete Mittel zur Lösung Ihres aktuellen Konflikts sein könnte. Grundsätzlich ist jeder Konflikt anders und ebenso unterschiedlich sind die an einem Konflikt beteiligten Personen.
Eine Mediation folgt – unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Situation – konsequent einem sogenannten «Phasenmodell», welches sicherstellt, dass sowohl Kommunikation als auch Konfliktlösung vom Anfang bis zum Ende strukturiert ablaufen und Sie möglichst effizient eine konstruktive Lösung für Ihren Konflikt finden. Selbstverständlich sollen dabei sowohl Ihre eigenen Bedürfnisse als auch diejenigen der Gegenseite möglichst umfassend berücksichtig werden.
Eine Mediation wird dann zum Erfolg, wenn alle beteiligten Personen
bereits sind, sich freiwillig, aktiv und eigenverantwortlich auf
den Mediationsprozess einzulassen. - Wenn der Wille da ist, lässt sich für
jeden Streitgrund eine einvernehmliche und zukunftsgerichtete Lösung finden
Vorbesprechung - Klärung offener Fragen zur Mediation
Als erster Schritt empfiehlt sich eine kostenlose telefonische Vorbesprechung. Hierbei geht es darum, einen möglichen Ablauf zu skizzieren und abzuklären, ob die Gegenseite ebenfalls zur Mediation bereit ist oder auf welchem Wege ihr eine Mediation vorgeschlagen werden könnte, ob die Unterstützung durch einen Co-Mediator oder eine Co-Mediatorin sinnvoll sein könnte, sowie darum, Ihre Fragen zu beantworten.
Während der telefonischen Vorbesprechung ist eine grobe Übersicht
über den Sachverhaltvorerst völlig ausreichend.
Verstehen Sie meine Zurückhaltung nicht als Desinteresse! Wir Mediator:innen sind allen Mediand:innen gleichermassen verpflichtet (Allparteilichkeit), denn es ist für das Gelingen der Mediation äusserst wichtig, dass alle Beteiligten zu jeder Zeit den gleichen Wissensstand haben. Dies dies ist bei einem Telefongespräch, an dem nicht alle Betroffenen teilhaben, nicht gegeben.
Arbeitsbündnis - «Spielregeln» für eine gelingende Mediation
Beim Arbeitsbündis zwischen den Mediand:innen und der/dem Mediator:in geht es darum, den Rahmen für die Zusammenarbeit festzulegen. Diese Phase wird als «Abschluss des Arbeitsbündnisses» bezeichnet. Die Regeln und Besonderheiten der Mediation werden jetzt im Detail besprochen, zudem werden Erwartungen und Bedenken thematisiert, um zu ergründen, ob eine Mediation das geeignete Verfahren zur Beilegung Ihres Konfliktes ist.
Bereits in dieser Phase beginnt der eigentliche Mediationsprozess, denn Sie erarbeiten mit meiner Unterstützung gemeinsam die Rahmenbedingungen Ihrer Konfliktlösung. Fragen wie:
werden gemeinsam geklärt. Wenn diese grundlegenden Fragen beantwortet sind, werden die beschlossenen Spielregeln im Arbeitsbündnis schriftlich festgehalten.
Mediation - Interessen und Bedürfnisse sowie Lösungsfindung
Nach diesen wichtigen Vorbereitungen ist der Übergang in die effektive Mediation meist fliessend und so folgt nun mehr oder weniger nahtlos die detaillierte Bestandsaufnahme. Nun haben Sie die Gelegenheit, Ihre persönliche Sichtweise darzulegen, während die andere Seite zuhört. - Und umgekehrt! Dabei geht es darum, die Konfliktfelder genau zu ergründen, um herauszufinden, welche Informationen und Themen für die Konfliktlösung essenziell sind. Auch wird die Reihenfolge der zu besprechenden Themen gemeinsam ausgehandelt.
Mit der akribischen Bestandsaufnahme wird der Grundstein für die
erfolgreiche Beilegung Ihres Konflikts gelegt.
Ab jetzt dreht sich alles um die während der Vorbesprechung
noch vermiedenen Details!
Im nächsten Schritt geht es darum, ein erstes Thema auszuwählen und zu erhellen. Insbesondere werden Ihre Interessen hinter Ihren Positionen herausgearbeitet. Diesen Arbeitsschritt kann man als das eigentliche Kernstück der Mediation bezeichnen.
In dieser Phase findet oftmals ein Wandel im Denkmuster statt, weil sich die Medianden einerseits selber hinterfragen und ihren wahren Motiven auf den Grund gehen sowie andererseits den Blickwinkel der Gegenseite zu verstehen lernen, ohne ihn sich jedoch zwingend zu eigen machen zu müssen. Die Parteien setzen sich in dieser Phase mit ihren eigenen Bedürfnissen und denen ihres Gegenübers auseinander und bauen eine Basis für die spätere Lösung auf.
Oft besteht mehr Übereinstimmung, als die Parteien es sich
vor Beginn der Mediation hätten vorstellen können.
Als Nächstes geht es darum, alle Möglichkeiten zur Konfliktlösung zu sammeln, vorerst jedoch, ohne diese zu bewerten. Dank dieser Zurückhaltung lassen sich in der Mediation kreative Lösungsansätze entwickeln, die zu Beginn nicht einmal ansatzweise denkbar gewesen wären. Erst im Anschluss an die Ideenfindung werden die Lösungsoptionen gemeinsam bewertet, ausgewählt und konkretisiert. Das Ziel einer Mediation ist es, den Konflikt im Sinne aller Beteiligten zu lösen und eine Win-Win-Lösung zu finden. Die Parteien verständigen sich zunächst auf eine vorläufige Lösung als praktikable Gemeinsamkeit. Erst nach Bearbeitung der übrigen, von den Parteien als wesentlich angesehenen, Themen werden die Lösungen in der Abschlussvereinbarung schriftlich fixiert.
Vereinbarung - Das faire, schriftliche und verbindliche Ende
Am Ende der Mediation steht der verbindliche schriftliche Vertrag über die Einigung – die Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien. Eventuell muss diese aus formalen Gründen (z.B. Scheidungskonvention, Erbteilung, ...) zusätzlich durch einen Notar oder das Gericht beurkundet werden.
Bevor Sie die Vereinbarung unterschreiben, prüfen Sie bitte unbedingt noch einmal, ob
die getroffenen Vereinbarungen für Sie gerecht und fair sind und achten Sie darauf,
dass auch schriftlich festgehalten ist, was passieren soll, wenn ein oder mehrere
Punkte nicht eingehalten werden (können).
Wichtig ist, dass die abschliessende Mediationsvereinbarung nicht das Ende der Konfliktlösung bedeutet, sondern der Grundstein für die Gestaltung des einfacheren und friedlicheren Umgangs miteinander ist.
Sie selber - und die Gegenseite - sind verantwortlich dafür, dass die getroffenen Vereinbarungen eingehalten werden!
Nachbesprechung - Der Umsetzungs- und Realitätscheck
Der Konflikt ist geklärt, die Mediationsvereinbarung unterzeichnet und alle beteiligten Personen halten sich an die vereinbarte neue Form des Umgangs miteinander. Vielleicht haben Sie in der Praxis aber doch noch weitere Punkte entdeckt, die der Klärung bedürfen?
Eine Mediation hat keine zwingend wiederkehrenden «Serviceleistungen» meinerseits zur Folge. Sie entscheiden, ob und wann Sie erneut meine Dienstleistungen als Mediatorin in Anspruch nehmen möchten. Auf Wunsch kontaktiere ich selbstverständlich gerne alle beteiligten Personen zu einem vereinbarten Zeitpunkt, um gemeinsam mit Ihnen die Umsetzung der Vereinbarungen und deren Nachhaltigkeit zu reflektieren (Umsetzungs- und Realitätscheck).